Die Bedarfsplanung ist ein Prozess aus der Produktionsplanung und besteht unter anderem aus der Bruttobedarfsrechnung. Dabei wird errechnet, wie viele Einheiten eines Produktes innerhalb einer Zeitspanne benötigt werden. Die Bruttobedarfsrechnung ist die Ermittlung des Gesamtbedarfs aller untergeordneten Bauteile und Einzelteile.
Unterschied von Brutto- und Nettobedarf
- Bruttobedarf: Gesamtbedarf vor Abzug aller Lager- und Lieferbestände. Der Bruttobedarf ist die Summe aus dem Primärbedarf, dem Sekundär- und dem Tertiärbedarf.
- Nettobedarf: Bruttobedarf minus dem disponierbarem Bestand, also unter Berücksichtigung der Lagerbestände sowie der bereits eingegangenen Lieferverpflichtungen und Lieferzusagen; der Bedarf an Materialien, welchen die Materialwirtschaft durch Einkäufe oder Fertigungsaufträge noch befriedigen muss
Arten der Bedarfsermittlung
- Deterministische Bedarfsrechnung: Die Sekundärbedarfe werden mithilfe von Stücklisten aus dem Primärbedarf ausgelesen
- Stochastische Bedarfsrechnung: Der Bedarf wird mit Verbrauchsprognosen auf Basis von Verbrauchswerten aus der Vergangenheit ermittelt
- Heuristische Bedarfsrechnung: Der Bedarf wird auf Basis von subjektiven Einschätzungen von Experten geschätzt.
Beispiel Bruttobedarf Einzelhandel
Ein Bleistiftproduzent möchte in einem Jahr 20 Bleistifte herstellen. Sein Primärbedarf umfasst also 20 Bleistifte. Ein Bleistift besteht aus einer Mine und einem Holzmantel. Der Sekundärbedarf des Bleistiftproduzenten besteht also aus 20 Graphitminen und 20 Holzummantellungen. Zusätzlich benötigt er eine Einspannmaschine und Graphitkleber, um die Bleistifte herzustellen. Das ist demnach sein Tertiärbedarf. Sein Bruttobedarf besteht folglich aus 20 Graphitminen, 20 Holzummantelungen, einer Einspannmaschine und einer Tube Graphitkleber.
Automatisierte Produktionsplanung errechnet Bedarf
Produktionsplanungssysteme können optimale Bedarfsstände ermitteln und helfen dabei, die wirtschaftlichen Betriebsmittel bestmöglich zu verwalten.